Freitag, 20. Juni 2025
Fronleichnam als Gemeinschaftserlebnis
Wie ein Fest entsteht
Es ist schon bemerkenswert, wie viele Helfer sich am frühen Fronleichnamsmorgen vor dem Pfarrheim einfinden, um in der kurzen Zeit vor dem Beginn des Gottesdienstes den Vorplatz herzurichten.
Die Vorbereitungen haben schon Wochen, die ersten schon Monate vor dem Fest begonnen. Die Prozession ist vom Ordnungsamt genehmigt. Die Feuerwehr steht bereit, die Straßen abzusperren. Die Sitzbänke, Sonnenschirme, Tischdecken und Blumenschmuck sind vorgerichtet. Die Getränke im Kühlwagen warten schon auf die Gäste. Als das Fuhrwerk mit den Sitzgarnituren einfährt sind viele Hände da, sie im Nu dort aufzustellen, wo der Schatten zu Feierzeit erwartet wird. Sofort macht sich ein Team daran, die Tischdecken aufzuziehen. Die Speisen- und Getränkestände werden aufgebaut; es geht Hand-in-Hand. Schon kommen die ersten Sängerinnen und Sänger des Chores, um sich im Pfarrheim einzusingen. Schnell werden noch die Fahnen an den drei Masten aufgezogen. Dann steht alles parat. Die Helferinnen und Helfer eilen nach Hause, um nach einer schnellen Dusche die Festkleidung anzulegen. Da rufen auch schon die Glocken zum Gottesdienst. Die Messdiener *innen und die Fahnen stehen bereit. Die Himmelsträger sind eingewiesen.
Mit dem Erklingen der Sakristei Glocke beginnt die Messfeier mit dem großen Einzug der Messdiener*innen, der Fahnenabordnungen und des Zelebranten, der dieses Jahr aus der aus der Kurpfalz angereist ist und aushilft, damit dieses Fest überhaupt stattfinden kann. Nach der feierlichen Messe ist es dann soweit, die Prozession beginnt. Zu den Gottesdienstbesuchern gesellen sich noch viele weitere Teilnehmer*innen, die am Straßenrand auf den Zug warten und sich ihm anschließen. Nach drei Stationen im Dorf, wird das kirchliche Fest in der Kirche mit dem großen Te-Deum beendet und der gesellige Teil des Festtages kann beginnen.
Unzählige Hände hinter den Kulissen und an den Ständen arbeiten als eingespielte Teams zusammen, so dass der erste Ansturm der Gäste bewältigt wird. Am späten Nachmittag wird es ruhiger. In der Küche werden die letzten Teller und Gläser gespült. Das überwältigende Angebot der Kuchentheke hat seine Genießer gefunden. Die Jugend am Getränkestand macht es sich bei Pfälzer Mundartliedern gemütlich. Als das Fuhrwerk zum Aufladen der Sitzgarnituren einfährt, sind urplötzlich wieder viele zugreifenden Hände da, die alle Tische, Bänke, Sonnenschirme, Stände abbauen und an ihren Platz verstauen. Die letzten Gäste versammeln sich an einem Tisch, um dieses Schauspiel zu verfolgen. Dann ist der Platz auch schon wieder in seinem ursprünglichen Zustand. Es ist jedes Jahr immer wieder ein kleines Wunder, wie bei diesem Fest durch das Zusammenwirken so vieler Helferinnen und Helfer Gemeinschaft entsteht, die auch auf die Gäste überspringt.