Donnerstag, 22. August 2024

Abschied von Kaplan Naigin

Pater Naigin Joseph

Familiengottesdienst im Freien

Am Osterfeuer

Kaplan Naigin mit dem auferstandenen Jesus

Kaplan Naigin feiert seinen Geburtstag mit der Jugend in der Osternacht

Nach neun Jahren heißt es Abschied nehmen von unserem Kaplan Naigin

 

HALLELUJA,  HALLELUJA

- so wird es vielen Menschen in unseren Gemeinden noch lange im Ohr klingen, wenn sie an die Gottesdienste mit Kaplan Naigin, vor allem an Ostern, zurück denken. Immer wieder forderte er die Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer auf, diesen Lobpreis Gottes begeistert zu wiederholen. Wenn Kaplan Naigin dann zur Tauferneuerung das Aspegill, gefüllt mit Weihwasser, mit viel Elan über den Köpfen der Teilnehmer schwang, wurde auch die Stirn der letzten Hinterbänkler feucht.
Immer wieder war in den Gottesdiensten seine Be-geisterung  für seinen Dienst zu spüren.

Viele freudige Erinnerungen werden bleiben, wie das Tanzen mit den Messdienerinnen und Messdienern, gemeinsames Kochen mit den indischen Schwestern bei den Fastenessen, Reisen nach Indien, Faschingstanz auf der Bühne mit der Kolping, aber auch Situationen in denen er Trauernden als Trostspender zu Seite stand.

Sein Weggehen wird eine spürbare Lücke lassen. Uns bleibt es Danke zu sagen für die Lebenszeit, die er uns geschenkt hat und ihm alles Gute und Gottes Segen für seine Zukunft zu wünschen.

Im Folgenden finden Sie die Abschiedsworte von Kaplan Naigin:

Liebe Schwestern und Brüder!
“Was es ist, was es war, das wird uns erst beim Abschied klar.“ So lautet ein Sprichwort. Die Zeit, die ich hier mit Ihnen verbringen durfte, ist zu Ende und neue Aufgaben warten auf mich.

Wie fing alles an hier in Deutschland, in einem fremden Land und hier in der Gemeinde?
Im Vertrauen auf Gottes Vorsehung kam ich im September 2015 aus Indien nach Deutschland und als Kaplan nach Deidesheim.
„Aller Anfang ist schwer“ und mein Anfang ganz besonders, weil es für mich eine völlig „andere Welt“ war – Sprache, Kultur, Klima, Essen, Leute … alles neu. Es hat mir ein paar schlaflose Nächte beschert, aber sehr bald wurde mir bewusst, wie Gott diesen Ort und die Menschen hier für mich wohl ausgesucht hat. Sie haben mich herzlich und mit offenen Armen empfangen, so dass ich sehr schnell fühlte, kein „Fremder“, sondern angekommen zu sein in einer großen Familie. Aufgrund Ihrer einladenden, offenen und freundlichen Art, Ihrer aufmunternden Worte und Ihrer hilfsbereiten Mentalität, konnte ich mich leicht in diese Gemeinschaft integrieren. Ich habe mich hier nie einsam, sondern wohl gefühlt. Gerne habe ich die Einladungen zu Ihren Familienfesten oder zum Essen angenommen.

Für mich war es neben den Taufen und Eheschließungen auch wichtig, sie bei Sterbefällen in Ihrer Trauer zu begleiten. Glauben bedeutet das Wagnis, sich auf den Weg zu Gott zu machen, und das durfte ich gemeinsam mit den jungen Paaren, den jungen Eltern und den Menschen in der Trauer erleben. All das gab mir bei meiner Arbeit als Priester Kraft und Mut und schenkte mir gute Freundschaften. 

Besonders erwähnen und mich bedanken möchte ich mich noch mal für Ihre großzügige Hilfe für bedürftige Menschen in Indien.
In den 9 Jahren meiner Tätigkeit in dieser Gemeinde ist zwar mein Deutsch noch nicht perfekt, aber viel besser geworden. Danke für Ihre Toleranz und für Ihre Ermutigung. Mein Dank gilt Herrn Dieter Noppenberger, der sich viel Zeit genommen hat, meine deutsche Sprache und Aussprache zu verbessern und meine Predigten zu korrigieren.

Ich arbeitete die ersten 8 Jahre mit Herrn Pfarrer Braun zusammen. Für diese sehr schöne Zeit der Zusammenarbeit gilt mein besonderer Dank. Er war für mich ein väterlicher Freund, der sich gut um mich gekümmert und hervorragend für mich gekocht hat. Von ihm habe ich viel über die deutsche Kultur, Geschichte, Politik und Religion gelernt.

Ein Jahr durfte ich noch mit den beiden neuen Pfarrern – Pfarrer Schmitt und Pfarrer Höckelsberger – zusammenarbeiten. Ihnen und dem ganzen Pastoralteam der letzten Jahre danke ich für die gute Zusammenarbeit, ihre
Vorschläge haben mir bei meiner Arbeit sehr geholfen.

Danke sagen möchte ich den Sekretärinnen im Pfarrbüro, an die ich mich jederzeit um Hilfe wenden konnte. Mein Dank geht auch an alle Sakristane, Messdiener, Jugendliche der KjG, Frauen der kfd und des KDFB, Mitglieder der Kolpingfamilien, Organisten, Mitglieder des Pfarrei- und Verwaltungsrats, der Gemeindeausschüsse, der Kirchenchöre, der Musikgruppen und den KiTa-Teams; den vielen Ehrenamtlichen in den Gemeinden, die auf unterschiedliche Weise mithelfen, dass die Gemeinde lebendig bleibt. Auch das gute Zusammenwirken mit allen Bürgermeistern war sehr schön und wichtig. Herzlichen Dank!  

Liebe Schwestern und Brüder!
Wie Sie wissen, trete ich in der ersten Septemberwoche meinen neuen Dienst als Kaplan in zwei Pfarreien – der Pfarrei Heiliger Geist und der Pfarrei St. Martin – in Kaiserslautern an. Ich blicke voll Gottvertrauen meinen neuen Aufgaben entgegen.
Zur Abschiedsmesse am 1. September um 16:00 Uhr und anschließendem Fest in Niederkirchen lade ich Sie herzlich ein.  
An alle ein herzliches „Vergelt´s Gott“.  

Ihr Kaplan P. Naigin Joseph